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steppenhund - 26. Dez, 22:58

Na, das klingt alles ziemlich gut und es ist auch so köstlich beschrieben, dass man gut "nachschwelgen" kann. Leider ist bei uns die Gans seit 58 Jahren Tradition. Und da fühle ich mich ganz dem Traditionszwang verpflichtet. Allerdings haben die Kinder gemeint, dass sie noch nie so zart war wie diesmal. Bei uns ist ja die eine Gans traditionell mit Zwiebel, Äpfeln und Maronis gefüllt, während die andere die Äpfel entbehren muss, weil manche Kinder kein Obst essen. Das gleiche gilt fürs Rotkraut, aber das war die Aufgabe meiner Frau.
Gefreut hat mich die geröstete Leber am Sonntag. Die habe ich so hinbekommen, wie sie meine Großmutter gemacht hat. Die Leber erst 5 Minuten anbraten (nachdem vorher schon die Zwiebel angeschwitzt wurden). Erst danach Salz, Pfeffer und Majoran dazu geben und noch 2 Minuten weiter braten. Das Bestäuben der Leber mit Mehl habe ich vergessen zu erwähnen. Danach kommt ein bisschen Suppenfond drauf. Reduziert wird mit etwas Butter und einer Spur Mehl. Am gleichen Tag noch die Duxelles für den Montag gemacht, da gab's das Fillet Wellington. Dienstag, als alle Kinder da waren, dann die zwei Gänse. Und heute haben wir mit halber Belegschaft, die ältere Tochter und ihre Familie war heute nicht mehr dabei, Reste verputzt: Gänseklein und die zweite Tranche des Wellis.
Unsere Getränke waren einfach.Immer die gleiche Cuvée Classique vom Humer (Mittelburgenland) und ausnahmsweise etwas mehr Bier als sonst. Der Bierzauberer wohnt nur 20 Hausnummern von uns entfernt. Er braut in der kleinsten Brauerei der Welt neun verschiedene Biersorten. Mir schmeckt das Cascade ausgezeichnet - und nicht nur mir.
Beim Dessert waren wir heuer mit Ausnahme eines Lebkuchenkuchens recht bescheiden und fremdbestimmt. Doch offen gestanden, war selbst mein Appetit auf Dessert nicht mehr all zu groß nach den diversen Schlemmereien:)
Nachträglich noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch.

Kulturflaneur - 27. Dez, 19:34

Die Macht der Tradition

Tja, lieber Herr Steppenhund, eine 58jährige Tradition lässt sich nicht einfach so wegfegen — abgesehen davon ist eine Weihnachtsgans für eine so grosse Familie wahrscheinlich gar keine schlechte Idee, zu zweit würden wir wahrscheinlich noch den ganzen Januar davon zehren. Bei uns in der Familie haben grosse Vögel an Weihnachten keine Tradition, aber ich mag mich erinnern, dass meine Mutter auf Wunsch meines Schwagers einmal einen gefüllten Truthahn machte und wir alle eher enttäuscht waren. Das nächste Jahr gab es jedenfalls wieder einen Schinken.

Das Wasser ist mir aber auch bei der gerösteten Leber und beim Filet Wellington ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Lustig ist die Entstehungsgeschichte des Filet Wellington: Angeblich hat 1930 der Schweizer Koch Charles Senn dieses Fleischgericht im Rahmen der Zürcher Internationalen Kochkunstausstellung kreiert, doch bereits um 1900 gab es schon in diversen Kochbüchern Rezepte dafür.

Bildquelle: wikimedia.org

Hoffentlich haben Sie sich angesichts dieser Schlemmereien nicht überessen — und ebenfalls einen guten Rutsch ins 2012a.

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