wir jetzt schon zwei Beispiele, bei denen der Atlas einfach nicht stimmt. Mein Beispiel: Laut Sprachatlas heisst "Pfütze" bei uns "Glumpe". Ich habe aber dafür nie ein anderes Wort als "Glungge" gehört. Also fragte ich dann meinen Vater, der seine Kindheit in der ländlichsten Ecke der "Glumpe"-Region verbracht hat. "JäJo! Natürlich sagten wir 'Glumpe'", sagte er mit Nachdruck. Ich schliesse daraus, dass das Datenmaterial schon ziiiemlich alt ist.
Na ja... Streng genommen sagt der Sprachatlas wohl nur, dass ein Rückentraggefäss für den Milchtransport eine Tausse ist. Aber er sagt nicht, dass eine runde Milchkanne mit zwei Henkeln und einem Deckel keine Tausse ist. Das habe ich in meinem Kommentar einfach unterstellt (und der geschätzte Herr Kulturflaneur hat in seiner Bildunterschrift wohl das selbe getan), damit ich ein bisschen rummotzen konnte.
Aber ich war auch erstaunt zu lesen, dass sich das Buch auf Erhebungen aus den 40er und 50er Jahren stützt.
Übrigens wollte ich Ihnen, geschätzter Herr Kulturflaneur, noch danken. Bisher kannte ich das Wort Bräntä nur als Schimpfwort für eine zu breit geratene Frau. Was es eigentlich bedeutet, habe ich erst heute erfahren.
Wahrscheinlich, liebe Aqua, haben sich die Begriffe "Bränte" und "Taus(s)e" auf die Milchkanne übertragen — so gross ist der Unterschied zwischen diesen Milchgefässen nun auch wieder nicht. Dazu kommt, dass die Bränte kein soziales Unterscheidungs-merkmal mehr ist: Immer mehr fährt auch beim Kleinbauer jeden zweiten Tag der Tanklastwagen vor, um die Milch abzuholen. Gestern habe ich die Lichttechnikerin von "Bränte" gefragt, wie sie der Milchkanne sage. "Bränte" sagte sie — und sie muss es wissen, ist sie doch auf einem Bauernhof im Bränte-Gebiet aufgewachsen.
Zusammen bringen...
Aber ich war auch erstaunt zu lesen, dass sich das Buch auf Erhebungen aus den 40er und 50er Jahren stützt.
Sind Milchkannen auch Bränten/Tausen?