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Sonntag, 19. Oktober 2014

woerdz – Luzerns neues Festival


Manuel Stahlberger am Spoken Word Festival woerdz

Luzern hat ein neues Festival: woerdz. Es ist das erste Spoken Word Festival der Schweiz. Nach dem Poetry Slam am Donnerstag erlebte woerdz vorgestern mit dem Konzert von Patti Smith im Südpol einen ersten Höhepunkt. Gestern war dann die lange Nacht des gesprochenen Wortes — eine qualitativ hochstehende Werkschau — und heute ist woerdz im Kleintheater mit Spoken Word und Musik für Kinder zu Ende gegangen. Schon jetzt lässt sich sagen: Das neue Festival ist ein voller Erfolg.

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Montag, 13. Oktober 2014

Selfie mit Ötzi



Ja, ich war in Bozen im Südtirol. Und ja, ich habe ihn getroffen, den Iceman aus den Ötztaler Alpen, soweit man halt einen treffen kann, der vor mehr als 5000 Jahren gelebt hat. Und selbstverständlich habe ich ein Selfie mit dem Ötzi gemacht, allerdings nicht mit seiner mumifzierten Leiche und auch nicht mit seiner lebensnahen Rekonstruktion, sondern nur mit einer Plakatsäule, die für die sehr sehenswerte Ausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum wirbt.

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Samstag, 11. Oktober 2014

Küssende Tore



Wandern in England ist anders als Wandern in der Schweiz. Wege, die öffentlich sind, werden in Karten speziell als "Public Footpath" gekennzeichnet. Wegweiser sind rar, da braucht es gute Karten und guten Orientierungssinn. Schliesslich sind englische Landschaften durchzogen von Steinmauern und es gibt zahlreiche Varianten, von der einen Seite der Mauer (oder des Zauns) auf die andere Seite zu gelangen — "Kissing Gates" sind nur eine davon.

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Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gute Fernsicht



Für letzten Samstag stellte der Wetterbericht gute Fernsicht in Aussicht. Wenn das dann auch noch an einem Altweibersommer-Wochenende passiert, kann man Gift darauf nehmen, dass die Bergbahnen voll und die Bergbeizen übervoll sind. Als Panorama-Fan liess sich der Kulturflaneur aber von solchen Aussichten nicht abschrecken und folgte dem Ruf der Berge.

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Das formschöne Regal...

...ist eine Fotomontage des jungen spanischen Fotografen David Blázquez, der 2006 seine Ausbildung an der Escuela de Arte de Sevilla abgeschlossen hat und heute in London lebt. Mit dem Freitagstexterbild hat er zumindest im Internet Furore gemacht — es hat sich verhundert-, wenn nicht gar vertausendfacht. Es ist Teil der Serie Mobiliario humano, die Blázquez 2009 in der Fotogalerie "El Fotómata" in Sevilla gezeigt hat.

Zuerst hatte ich ein bisschen Skrupel, dieses Bild für den Freitagstexter zu verwenden, haben doch "menschliche Möbel" etwas Despektierliches an sich: Menschen, die als Möbel "dienen", werden zu Gegenständen, zu Objekten. Sucht man nach "human furniture", zeigt die weltweite Bildergalerie von Google, dass Begriffe wie Sexobjekt, Besitz, Macht, Meister & Sklave nicht weit weg sind. Beim genaueren Betrachten des Humanregals bemerkte ich jedoch, dass der Fotograf ziemlich sicher sich selbst sechsmal abgelichtet und zum menschlichen Möbel zusammenmontiert hat. Das erklärt auch die merkwürdige Leichtigkeit, mit der die Männer an der Basis die Männer weiter oben zu tragen vermögen — sogar im Zirkus sieht so etwas anstrengender aus. Blázquez ist also in seinem menschlichen Mobiliar Subjekt und Objekt zugleich.

Eingegangen sind 16 Vorschläge, die zum Teil mit überraschenden Assoziationen und Ideen daherkamen. Es war für die Jury deshalb nicht einfach, sich aus den Top-Five-Beiträgen für einen Siegerbeitrag zu entscheiden — etliche hätten den Sieg ebenso verdient, doch nur eine Person kann gewinnen. Hier der Jurybericht:



Dass — wenn es um Bücherregale geht — IKEA für sein Regalsystem "Billy" sein Fett abbekommen würde, war irgendwie zu erwarten. Dennoch machen die meisten Vorschläge einen grossen Bogen um den blauen Möbelriesen.

Anerkennungspreise
haben sich verdient: NeonWilderness, dank dem ich endlich weiss, wer Tine Wittler ist und was sie so treibt, der Pathologe mit seinem "Nude Sextett" sowie das Bee mit Hermine, die statt eines Nachtschranks ein Nacktgestell geliefert bekommt.

Bronze
gehen ex aequo an Shhhhh, der erkannt hat, dass die tragenden Elemente des Humanmöbels geklont sind und das auch noch billyg fand, und an den Wortmischer, der sich an Gunther von Hagens Körperwelten erinnert fühlte und ein Endlager von Männerkörpern sah.

Silber
gewinnt gulogulo für seine beiden Vorschläge: "Die Joseph Boys happenen ein Fluxusmöbelstück." und "Das ist ja ein echt schräges, um nicht zu sagen ein chivas Regal." Beide liessen mich schmunzeln, doch kann ich ihm den Pokal nicht einfach wieder zurückschieben — der Freitagstexter ist doch kein Pingpongspiel.

Gold
und damit auch Ehre und Pflicht, den nächsten Freitagstexter auszurichten, gehen verdienterweise an La Mamma für ihre Schilderung der Motivationssteigerung, die das neue, formschöne Männer-Regal beim weiblichen Hauspersonal auslöst:

"fräulein anna hat jetzt viel mehr freude beim abstauben des bücherregals."

Herzliche Gratulation!


Und hier geht's zum nächsten Freitagstexter:



Die ewige Bestenliste auf Twitter: twitter.com/Freitagstexter

Freitag, 26. September 2014

Freitagstexter #7

Es freut mich, dass es mir wieder einmal gelungen ist, den Freitagstexter zu gewinnen. Herzlichen Dank an gulogulo, der mir den begehrten Pokal überreicht hat. Aus meinem Fundus potenzieller Wettbewerbsbilder habe mich für ein Bild aus der Serie "Strange Furniture" entschieden.

Voilà, der neue Freitagstexter:


Foto von David Blázquez. Zum Verkleinern bitte aufs Bild klicken!

Ich bin gespannt, was Euch zu diesem formschönen Möbel einfällt. Vorschläge sind bis Dienstag, 30. September 2014, 23:59 Uhr, einzureichen. Der beste Vorschlag wird am Mittwoch prämiert und der Gewinner oder die Gewinnerin des begehrten Wanderpokals darf den nächsten Freitagstexter ausrichten. Mitmachen dürfen alle, gewinnen können aber nur FreitagstexterInnen mit eigenem Blog.

Und jetzt: Viel Spass beim Freitagstexten!

Mittwoch, 24. September 2014

Nichtssagender geht's nicht

"Things are more like they are now than they have ever been before."

Dieses lustige Zitat sei von Roosevelt, meinte Frau Froggs Satellitenbauerfreund, der übers Wochenende zu Besuch war und es zur allgemeinen Erheiterung auftischte. Wie nichtssagend das Zitat ist, merkte ich beim Versuch es zu übersetzen: "Dinge sind mehr wie sie jetzt sind, als sie es früher je gewesen sind." Was für eine Erkenntnis.


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Sonntag, 21. September 2014

Wenn es Nacht wird über twoday

Mich hat der Bericht von neonwilderness sowie die vielen Kommentare über das allmähliche Abserbeln von twoday als Blogplattform aufgeschreckt. Ich glaube zwar nicht, dass twoday.net ohne Ankündigung Knallgrau auf Fall abgestellt wird, aber es würde mich doch sehr ärgern, wenn meine zum Teil aufwändig geschriebenen Blogeinträge von einem Tag auf den andern ins Daten-Nirvana verschwinden würden. Deshalb habe ich mich entschlossen, auf kulturflaneur.ch einen Parallelblog anzulegen.



Es macht den Anschein, dass bei twoday.net tatsächlich die Sonne untergeht. Schade, denn twoday hat immer doch den Ruf als beliebte Blog-Plattform mit einer lebendigen Blogger-Community. Aber wenn die Betreiber das Interesse verloren haben, unsere Infrastruktur zu unterhalten, wenn es ihnen egal ist, dass immer mehr BloggerInnen sich von twoday abwenden und andernorts weiterbloggen, und wenn sie verhindern, dass neue Weblogs angelegt werden, dann wird es Nacht über twoday. Am schlimmsten finde ich, dass twoday keine klare Ansage macht, sondern diese Plattform still und heimlich eingehen lässt.

Sonnenuntergang beim Kulturflaneur am 18.9.2014 um 19:17

Sonnenaufgang beim Kulturflaneur am 9.6.2014 um 06:13
(Zum Vergrössern Bilder anklicken!)

Während es auf twoday eindunkelt, ist auf kulturflaneur.ch bereits die Sonne aufgegangen. Zwar habe ich alle Einträge samt Kommentaren exportiert und mit Wordpress reimportiert, aber weil ich mich gleichzeitig für ein neues Layout entschieden habe, ist es nicht möglich, die Einträge tel quel zu übernehmen. Ausserdem bin ich noch daran, die neuen Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Während mein Eintrag "Ich wäre ein Neustädter" auf twoday so aussieht, sind die Bilder bei mir auf kulturflaneur.ch grösser und als Slideshow anzusehen. Und so sieht die Startseite momentan aus:



Ob ich mich gänzlich von twoday abwende, weiss ich noch nicht — immerhin tummeln sich hier auf twoday immer noch viele meiner Blog-Bekanntschaften und diese Community will ich ohne Not nicht einfach so aufgeben. Aber wenn bei twoday die Lichter ausgehen, bin ich gewappnet…

Sonntag, 14. September 2014

Skiddaw — ein Dreitausender

Wir sind nicht nur wegen der Seen im Lake District, sondern auch wegen der Berge. Deshalb wollen wir doch noch auf einen rechten Dreitausender steigen, gemessen in Fuss wohlgemerkt. Der Skiddaw (931 m.ü.M. / 3054 feet) gilt als Einfachster unter den englischen 3000ern, was wir daran merken, dass wir nicht die Einzigen sind.

Und das ist Englands vierthöchster Berg:


Der Skiddaw, fotografiert vom Stadtrand von Keswick (1).

Die Zahlen im Text beziehen sich auf folgende Routenskizze:


Diese Routenskizze stammt aus einem Routenbeschrieb auf www.golakes.co.uk. Wir folgen aber nicht der vorgeschlagenen Route (rote Zahlen), sondern steigen direkt auf den Skiddaw (931 m.ü.M.) nehmen dann den sanfteren Abstieg über den Sale How (666 m.ü.M.) und die Jugendherberge Skiddaw House. Für die 13 Meilen oder 20.6 km und etwa 1000 Höhenmeter schätzt der Routenbeschrieb 6 bis 7 Stunden, was etwa hinkommt.

Ab dem Parkplatz am Fuss des Skiddaw (2) wird der Weg zu einer Wanderautobahn: Jüngere, Ältere, Paare, Familien, Hunde etc. keuchen und hecheln bergaufwärts. Wobei: Diese englischen Berge sind wie unsere Hügel — zuerst relativ steil werden sie gegen oben flacher.


Keswick und Derwent Water, fotografiert vom Zickzackaufstieg (2).


Auf dem Skiddaw

Die Aufstiegsroute führt um den Little Man herum auf einen Sattel. Ab da ist der Weg dem Wind ausgesetzt — und es bläst eine kräftige Brise aus Westen. Der oberste Teil des Skiddaw ist ein Schutthaufen. An mehreren Stellen haben Leute Steine zu halbrunden Mäuerchen aufeinandergelegt, die so Schutz vor dem Wind bieten — Windschutzschutthaufen sozusagen.






Die Aussicht vom Skiddaw (3) reicht weit: Oben der Blick nach Süden auf einen Windschutz, den vorgelagerten Little Man, Keswick und den Lake District. Das Panorama in der Mitte lässt sich durch Anklicken vergrössern. Es ist nördlich vom obersten Punkt aufgenommen und reicht von Little Man und Skiddaw im Süden über den Bassenthwaite Lake und die Irische See im Westen bis Schottland im Norden und fast bis an die Nordseeküste im Osten. Auf dem unteren Bild sieht man sehr schön, wie die Wolken von der Irischen See heran- und knapp über uns hinwegziehen.


Durch Sumpf und Erika

Bis zum erwähnten Sattel nehmen wir den gleichen Weg zurück, dann steigen wir ostwärts über einen breiten und manchmal etwas sumpfigen Rücken zum Skiddaw House ab. Weitherum ist alles voll von Erika.




Wollgras und erste, blühende Erikapflanzen an der Abstiegsroute (4)


Die Jugi am Ende des Universums

Im Gegensatz zur Aufstiegsroute ist der Abstieg zum Skiddaw House (4) und der Weg über das "verbrannte Pferd" (3) zurück zum Parkplatz (2) recht einsam — unterwegs treffen wir nicht mehr als ein halbes Dutzend Personen. Schon von weit oben ist am Rand einer von Erika bewachsenen Hochebene ein dunkelgrünes, baumbesetztes Geviert zu erkennen. Hier befindet sich das Skiddaw House, die Jugendherberge am Ende des Universums, wie Frau Frogg einen ihrer fünf England-Geheimtipps benannt hat. In der Tat kenne ich auch keine abgelegenere Jugendherberge...






Das Waldgeviert beim Skiddaw House (5) und der Blick zurück auf den Skiddaw, die Jugi am Ende der Welt und die Brücke über den "Bergbach"


Über dem einsamen Tal

Nachdem der Weg den Talgrund erreicht haben, beginnt bei "Burnt Horse" (3) — keine Ahnung, warum diese Ecke so heisst, aber die englischen Flurnamen sind gewiss interessanter als unsere — ein Höhenweg, der etwa 2 Kilometer dem Hang entlang talauswärts führt. Auf der gegenüberliegenden Talseite entdecken wir einen Schäfer, der mit seinem Hund eine Herde Schafe talaufwärts treibt (vgl. auch Schafe, überall Schafe). Je näher wir dem Talausgang kommen, desto weiter wird der Blick über den Lake District.




Schafherde auf der anderen Talseite und der Blick vom Höhenweg (6) talauswärts

Um eine Felsnase am Talausgang wendet sich der Weg nach Westen. Jetzt ist es noch einen Kilometer bis zur Wanderautobahn auf den Skiddaw und noch einen halben bis zum Parkplatz (2), wo wir uns am Glacestand — Wanderautobahn sei dank! — ein wohlverdientes Eis kaufen, bevor wir den Rest des Wegs nach Keswick unter die Füsse nehmen.

Fazit: Eine schöne, aber recht weite Wanderung mit windigem Weitblick aufs Meer. Um die Knie zu schonen, empfehlen wir den steilen Aufstieg auf den Skiddaw und den sanfteren Abstieg: die umgekehrte Route hat sich bewährt.