Geiles Bühnenbild — rachsüchtige Frau
Gestern hat mich Frau Frogg ins Theater eingeladen. Gewünscht habe ich mir "Medea" im Schauspielhaus Zürich — nicht wegen des fast 2500 Jahre alten Stoffs, sondern wegen des geilen Bühnenbilds. Aber die Inszenierung von Barbara Frey gehört zum Besten, das ich auf der Pfauenbühne je gesehen habe.
Doch auch Barbara Freys Inszenierung dieses nach wie vor aktuellen Stoffs ist mehr als gelungen: Damals wie heute ist es ein Drama, wenn zwei Menschen, die sich bis zur Selbstaufopferung liebten, sich trennen. Doch nicht jede Trennung endet ausweglos in einem Scheidungsdrama, denn immer gibt es noch andere Optionen. Aber im Fall von Medea ist es dank Euripides und des Schauspielhaus-Ensembles nachvollziehbar, warum die Geschichte den schlimmstmöglichen Ausgang nimmt: Medea ist rachsüchtig und die Situation aus ihrer Sicht ausweglos. Deshalb rächt sie sich an ihrem treulosen Mann, indem sie dessen Braut brutal vergiftet und die gemeinsamen Kinder erdolcht. Anders als im modernen Familiendrama "The war of the roses", bei dem der Scheidungskrieg bis zum Tod beider Kontrahenten eskaliert, müssen Jason und Medea nach der schrecklichen Tat weiterleben...
In der Berurteilung kann ich mich der Kritik im Tages-Anzeiger nur anschliessen: "Da weiss man wieder einmal, was Theater kann: Die im Pfauen gezeigte «Medea» hat maximalen Beifall verdient."
Nina Hoss als Medea im Bühnenbild von Bettina Meyer (Quelle: Schauspielhaus Zürich)
Doch auch Barbara Freys Inszenierung dieses nach wie vor aktuellen Stoffs ist mehr als gelungen: Damals wie heute ist es ein Drama, wenn zwei Menschen, die sich bis zur Selbstaufopferung liebten, sich trennen. Doch nicht jede Trennung endet ausweglos in einem Scheidungsdrama, denn immer gibt es noch andere Optionen. Aber im Fall von Medea ist es dank Euripides und des Schauspielhaus-Ensembles nachvollziehbar, warum die Geschichte den schlimmstmöglichen Ausgang nimmt: Medea ist rachsüchtig und die Situation aus ihrer Sicht ausweglos. Deshalb rächt sie sich an ihrem treulosen Mann, indem sie dessen Braut brutal vergiftet und die gemeinsamen Kinder erdolcht. Anders als im modernen Familiendrama "The war of the roses", bei dem der Scheidungskrieg bis zum Tod beider Kontrahenten eskaliert, müssen Jason und Medea nach der schrecklichen Tat weiterleben...
In der Berurteilung kann ich mich der Kritik im Tages-Anzeiger nur anschliessen: "Da weiss man wieder einmal, was Theater kann: Die im Pfauen gezeigte «Medea» hat maximalen Beifall verdient."
*) Nicht nur bei mir, sondern auch im Kopf von Frau Frogg tauchen bei dieser Schilderung sofort Bilder von schrecklich zugerichteten Leichen auf, die aus gerichtsmedizinischen TV-Serien wie CSI stammen.
Kulturflaneur - 25. Feb, 18:26